Kinderlieder



Guten Abend, gutī Nacht

Guten Abend, gutī Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck!
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst Du wieder geweckt.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst Du wieder geweckt.

Guten Abend, gutī Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
Dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum sīParadies.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum sīParadies.




Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Dein Vater hütī die Schaf,
die Mutter schütteltīs Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf!
Am Himmel ziehn die Schaf,
die Sternlein sind die Lämmerlein,
der Mond, der ist das Schäferlein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!




Weißt Du, wieviel Sternlein stehen?

Weißt Du, wieviel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt Du, wieviel Wolken gehen
weithin über alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.

Weißt Du, wieviel Mücklein spielen,
in der hellen Sommerglut?
Wieviel Fischlein sich auch kühlen
in der klaren Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen,
dass sie allī ins Leben kamen,
dass sie nun so fröhlich sind,
dass sie nun so fröhlich sind.




Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar,
der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

Seht Ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.

So legt Euch denn, Ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbarn auch.




Häslein in der Grube

Häslein in der Grube
saß und schlief, saß und schlief.
Armes Häslein bist Du krank,
dass Du nicht mehr hüpfen kannst?
Häslein hüpf! Häslein hüpf!




Ein Männlein steht im Walde

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm;
es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sag, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem purpurroten Mäntelein?

Das Männlein steht im Walde auf einem Bein
und hat auf seinem Haupte schwarzī Käpplein klein.
Sag, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem kleinen schwarzen Käppelein?




Kuckuck, Kuckuck

Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald.
Lasset uns singen,
tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald!

Kuckuck, Kuckuck läßt nicht sein Schrein.
Komm in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle Dich ein!

Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!
Was Du gesungen,
ist Dir gelungen:
Winter, Winter, räumet das Feld!




Kommt ein Vogel geflogen

Kommt ein Vogel geflogen,
setzt sich nieder auf meinī Fuß,
hat ein Zettel im Schnabel,
von der Mutter ein Gruß.

Lieber Vogel, fliege weiter,
nimm einī Gruß mit, einen Kuß.
denn ich kann Dich nicht begleiten,
weil ich hierbleiben muß.




Alle Vögel sind schon da

Alle Vögel sind schon da,
alle Vögel, alle!
Welch ein Singen, Musiziern,
Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern!
Frühling will nun einmarschiern,
kommt mit Sang und Schalle.

Wie sie alle lustig sind,
flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar
wünschen Dir ein frohes Jahr
lauter Heil und Segen!

Was sie uns verkünden nun,
nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein,
lustig wie die Vögelein,
hier und dort, feldaus, feldein,
singen, springen, scherzen.




Komm lieber Mai

Komm, lieber Mai, und mache
die Bäume wieder grün
und lass und an dem Bache
die kleinen Veilchen blühn!
Wie möchten wir so gerne
ein Blümchen wieder sehn,
ach, lieber Mai, wie gerne
einmal spazieren gehn!

Doch wenn die Vöglein singen,
und wir dann froh und flink
auf grünem Rasen springen,
das ist ein munterī Ding!
Drum komm und bring vor
allem uns viele Veilchen mit,
bring auch viel Nachtigallen
und schöne Kuckucks mit!




Vogelhochzeit

Ein Vogel wollte Hochzeit machen
in dem grünen Walde.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Amsel war der Bräutigam,
die Drossel war die Braute.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Gänse und die Anten,
das warn die Musikanten.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Der Uhu, der Uhu,
der bringt der Braut die Hochzeitsschuh.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Der Kuckuck schreit, der Kuckuck schreit,
er bringt der Braut das Hochzeitskleid.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Der Sperling, der Sperling,
der bringt der Braut den Trauring.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Taube, die Taube,
die bringt der Braut die Haube.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Lerche, die Lerche,
die führt die Braut zur Kerche.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Brautmutter war die Eule,
nahm Abschied mit Geheule.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Der Uhu, der Uhu,
der macht die Fensterläden zu.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.

Die Vogelhochzeit ist nun aus,
die Vögel fliegen allī nach Haus.
Viderallala, viderallala, viderallalalala.




Suse, liebe Suse

Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?
Die Gänslein gehn barfuß
und haben kein Schuh.
Der Schuster hat Leder,
keinī Leisten dazu,
drun kann er den Gänslein
auch machen keinī Schuh.




Der Kuckuck und der Esel

Der Kuckuck und der Esel,
die hatten eine Streit,
wer wohl am besten sänge,
wer wohl am besten sänge,
zur schönen Maienzeit,
zur schönen Maienzeit.

Der Kuckuck sprach: "Das kann ich!"
und fing gleich an zu schrein.
"Ich kann es aber besser!"
"Ich kann es aber besser!"
fiel gleich der Esel ein,
fiel gleich der Esel ein.

Das klang so schön und lieblich,
so schön von fern und nah;
sie sangen alle beide,
sie sangen alle beide,
Kuckuck, Kuckuck, I-ah, I-ah,
Kuckuck, Kuckuck, I-aaaaaaaah




Alle meine Entchen

Alle meine Entchen
schwimmen auf dem See,
schwimmen auf dem See.
Köpfchen in das Wasser,
Schwänzchen in die Höhī.




ABC, die Katze lief im Schnee

ABC,
die Katze lief im Schnee.
Und als sie dann nach Hause kam,
da hattī sie weiße Stiefel an.
Oh jemine, oh jemine,
die Katze lief im Schnee.




Summ, summ, summ

Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum.
Ei, wir tun dir nichts zu Leide,
flieg nur fort in Wald und Heide.
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum.

Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum.
Kehre heim mit reicher Habe,
bau uns manche volle Wabe.
Summ, summ, summ,
Bienchen summ herum.




Auf einem Baum ein Kuckuck saß

Auf einem Baum ein Kuckuck,
simsaladim, bamba, saladu, saladim,
auf einem Baum ein Kuckuck saß.

Da kam ein junger Jäger,
simsaladim, bamba, saladu, saladim,
da kam ein junger Jägersmann.

Der schoss den armen Kuckuck,
simsaladim, bamba, saladu, saladim,
der schoss den armen Kuckuck tot.

Und als ein Jahr vergangen,
simsaladim, bamba, saladu, saladim,
und als ein Jahr vergangen war.

Da war der Kuckuck wieder,
simsaladim, bamba, saladu, saladim,
da war der Kuckuck wieder da.




Fuchs, du hast die Gans gestohlen

Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
gib sie wieder her,
gib sie wieder her!
Sonst wird dich der Jäger holen
mit dem Schießgewehr.
Sonst wird dich der Jäger holen
mit dem Schießgewehr.

Seine große lange Flinte
schießt auf dich das Schrot,
schießt auf dich das Schrot,
dass dich färbt die rote Tinte
und dann bist Du tot.
Dass dich färbt die rote Tinte
und dann bist Du tot.

Liebes Füchslein, lass dir raten,
sei doch nur kein Dieb,
sei doch nur kein Dieb!
Nimm statt mit dem Gänsebraten
mit der Maus vorlieb.
Nimm statt mit dem Gänsebraten
mit der Maus vorlieb.